28.8.21 – Heimaterde

Afghanistans erste nicht-muslimische Abgeordnete Anarkali Kaur Honaryar hätte nie gedacht, dass sie ihr Land verlassen müsste. Doch als die Taliban in Kabul einmarschierten, musste sie fliehen:
„Ich hatte nicht einmal die Zeit, eine Handvoll Erde meines Landes mitzunehmen … ein Souvenir aus meinem Land. Ich konnte am Flughafen einfach den Boden berühren, bevor ich den Flug betrat“

https://videolix.net/konnte-nicht-einmal-eine-handvoll-erde-sammeln-um-mich-an-meine-heimat-zu-erinnern-afghanistans-erste-nicht-muslimische-abgeordnete/

„Zarifa Ghafari war die einzige Bürgermeisterin Afghanistans. Dann kamen die Taliban an die Macht und ihr Leben war akut bedroht. Hier berichtet sie von ihrer Flucht – von Kabul über Pakistan und die Türkei bis nach Bonn. (…)

Ghafari: Wir konnten nichts mitnehmen. Gepäck schürt Verdacht. Ich habe die Militärmütze meines Vaters mitgenommen. Die trug er immer, als er noch lebte. Er war General, vor neun Monaten wurde er von den Taliban ermordet. Ich habe meine eigene Militäruniform mitgenommen, die aus meiner Zeit als Mitarbeiterin am Verteidigungsministerium stammt. Sie erinnert mich an die Zeit, die gut war in Afghanistan. Und ich habe eine kleine Dose voll mit afghanischem Sand mitgenommen. Ich kann nicht einschlafen, ehe ich an dem Häufchen Sand gerochen, es berührt habe.

SPIEGEL: Wie geht es Ihnen damit, plötzlich ein neues Zuhause aufbauen zu müssen?

Ghafari: Ich will kein neues Zuhause. Ich habe eine Heimat. Ich habe ein Land. Ich habe eine Gesellschaft, aus der ich komme. Das alles bleibt. Ich bin in Sicherheit, das ist gut. Dafür bin ich dankbar. Aber ich wünschte, jede Afghanin könnte eine Zarifa Ghafari sein. „
https://www.spiegel.de/ausland/afghanistan-frauenrechtlerin-zarifa-ghafari-im-interview-ueber-ihre-flucht-nach-deutschland-a-3ad42add-335c-43fb-b1fa-119ca51dea35

1.8.21 STATION 4 – Vernissage Fotoausstellung wERDschätzung Wuppertal

Jeder Quadratmeter Erde hat etwas. Entdecken wir besondere Flecken Wuppertals mit den ausleihbaren wERDschätzungs-Rahmen des Künstlers Frank Fischer.
Im August und September immer während der Öffnungszeiten des Cafe Ada

Die Vernissage

MANSA SABAGHIAN. MUQARNAS PROJECT, PIGMENT INK ON TRANSPARENT PAPER

„Bibel und Koran berichten (mythologisch) von der ersten Sintflut wegen menschlicher „Gier“. Auch die derzeitige Klima-Umwälzung verschulden wir selbst. Noch einmal: Wir sitzen alle in einer gemeinsamen Arche. Unser jeweiliges Leben kann sinnvoll gelingen, wenn wir uns Wissenschaft und Weisheit stellen.“
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-hitzemord-these-wie-die-klimakrise-auch-den-genozid-am-ezidentum-befeuert/

„Ironischerweise gibt es kaum etwas, das der netzhaften Verwobenheit unserer Hirnnerven stärker ähnelt als das Wurzel- und Pilzgeflecht im Waldboden. Auch hier gehen von bestimmten Zentren – den Wurzelzonen der Pflanzen – weiträumige Verbindungen aus. Nicht nur zwischen Individuen der gleichen Baumart, sondern zwischen unterschiedlichen Pflanzen, und vor allem zwischen Pflanzen und den feinen Pilzfäden. Ohne diese innige Verbindung zu Pilzen, welche die Pflanzenwurzeln mit Mineralien versorgen und dafür Zuckersaft erhalten, glaubt Baluška, hätten die grünen Gewächse nie vermocht, das Land zu besiedeln.“

https://www.nationalgeographic.de/umwelt/die-sinne-der-pflanzen

29.7.21 – Erdüberlastungstag

Die Menschheit hat mit dem heutigen Tag die Ressourcen verbraucht, die ihr bei nachhaltiger Nutzung für das gesamte Jahr zur Verfügung gestanden hätten. Laut der Analyse des Global Footprint Networks war hierzulande der nationale Erdüberlastungstag bereits Anfang Mai erreicht. „Wenn alle Länder so wirtschaften würden wie Deutschland, bräuchten wir nicht einen, sondern knapp drei Planeten“, betonte Germanwatch-Sprecher Vogel. „Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise ist alles andere als nachhaltig.“

https://www.tagesschau.de/inland/erdueberlastungstag-ressourcen-101.html

https://www.germanwatch.org/de/overshoot

23.6.21 STATION 3 – Schulgarten Wilhelm Dörpfeld Gymnasium

Unsere dritte Station war der neu angelgte Schulgarten der jahrgangsübergreifenden Gartengruppe des WDG mit Alexander Spletzer. Die ersten Pflanzungen waren schon im Boden. Nun sollten diese Schilder bekommen. Die Künstlerin Andrea Raak hatte dafür einen Pflanzen-Direktdruck vorbereitet, der den Schüler*innen für die Formenvielfalt der Blätter sensibilisierte und offensichtlich Spaß machte. Gedruckt wurde auf wetterbeständigem Steinpapier.

Die anschließende wERDschätzung auch dieser zweiten Natur auf dem neu gegründeten Schulgelände von Alexander Spletzer! Natur braucht Raum und Aufmerksamkeit.

20.6.21 STATION 2 – wERDschätzung – Tag des guten Lebens – Mitmenschen

Auf dem Weg zur Tranformation unserens Zusammenlebens und zum Frieden mit der Welt bedarf es engagierter Menschen, einer nachhaltigen Bildungsarbeit und der Erfahrung von Selsbtwirksamkeit. Beim Tag des guten Lebens haben wir einige Menschen getroffen, die wir wirklich wertschätzen! Z.B. vom Friedensgarten bei der Alevitischen Gemeinde, über eine AG zu Solarmobilen, Fridays for Future und die Station Natur und Umwelt. Ein Besuch lohnt sich!

20.6.21 STATION 2 – wERDschätzung – Flanieren durchs Quartier – Ostersbaum

Ein Motto von wERDschätzung ist auch: „Be-Achten, Be-Gegnen, Be-Staunen, Be-Wahren“. So hat sich das Kernteam am Tag des guten Lebens auf den Weg gemacht und den Ostersbaum erkundet. Diese unsere Erde ist in der Stadt meist unsichtbar, verschwunden unter Asphalt, Pflaster und Steinen. Aber die Natur ist nicht unterzukriegen, Pflanzen besiedeln jede Ritze, jede Lücke. Manchmal geben wir ihnen zu unser aller Freude dann doch etwas Raum in den Straßen.

„Pflanzen sind die großen Magier des Lebens. Nicht nur, dass sie das Kunststück fertigbringen, Kohlenstoff und Sonnenlicht zusammen mit Wasser in Leben zu verwandeln –darüber hinaus versetzen sie offenbar auch noch ganze Meere. Pflanzen bilden Welt –und sie leben an zwei Orten–in der Erde und in der Luft. Sie sind amphibisch. Wiewohl selbst an einen Ort gefesselt, haben sie es verstanden, Wind und Insekten in ihren Dienst zu nehmen, um sich über den gesamten Erdball auszubreiten und das Antlitz des Planeten entscheidend zu prägen.“

Eine besondere Art der Wertschätzung:
#Krautschau: Die Pflanzen der Pflasterritzen entdecken

Spaziergang Nr. 2

20.6.21 STATION 2 – wERDschätzung Wuppertal

Die partizipative Kunst- und Mitweltaktion [plan · e]: Planet Erde ist zur Erkundung der Erde in Wuppertal unterwegs. Bunt und vielfältig – wie die Stadt – gilt es an unterschiedlichen Orten, unseren Bezug zur Erde bewußt zu machen und aufzufrischen oder herzustellen. Gärtnern, Geschichten, künstlerische Praktiken gehören dazu, wie kürzlich mitten in Elberfeld in und mit der Alevitischen Gemeinde.

[plan · e]: Planet Erde lädt weiterhin zu einem Ausschwärmen in die Quartiere der Stadt ein: Wir wollen weiterhin unsere Stadt erkunden, „Wilde Ecken entdecken“und wERDschätzungs-Rahmen auslegen und fotografieren.

12.5.21 – 100. Geburtstag von Joseph Beuys – wERDschätzung in München

„so wird letzten endes, wenn man utopisch denkt [besser gesagt wenn man überhaupt denkt], die ganze …

19.6.21 – Vorbereitungen Tag des guten Lebens

Viva! Gestern oben am Platz der Republik Vorbereitungen für den Tag heute, Tag des guten Lebens Wupp…

20.6.21 STATION 2 – wERDschätzung – HUMUS-Installation des Künstlers Freifrank

wERDschätzung richtet den Blick nach unten auf den Boden, auf die Erde – es ist die Gestik, si…

20.6.21 STATION 2 – wERDschätzung Wuppertal

Die partizipative Kunst- und Mitweltaktion [plan · e]: Planet Erde ist zur Erkundung der Erde in Wup…

20.6.21 STATION 2 – wERDschätzung – Yvonne Grabowski (XR)

Vor drei Jahren bin ich nach Wuppertal zurück gezogen, in meine alte Heimat. Der einzige Grund: Ich …

1.8.21 STATION 4 – Vernissage Fotoausstellung wERDschätzung Wuppertal

Jeder Quadratmeter Erde hat etwas. Entdecken wir besondere Flecken Wuppertals mit den…

1.8.21 STATION 4 – wERDschätzung – Zahra Hassanabadi

Wir freuen uns, dass die bildende Künstlerin Zahra Hassanabadi sich mit uns auf den Weg gemacht hat,…

21.8.21 – wERDschätzung

„Das wahre Leben der Pflanze findet unter der Erde statt. () In Wahrheit ist das, was wir Boden nenn…

Tag des guten Lebens, 20. Juni von 11-18 Uhr HUMUS-Installation auf dem Platz der Republik, Wuppertal – Ostersbaum

Als besondere Aktion hatte [plan · e] den Künstler Frank Fischer alias Freifrank aus Süddeutschland eingeladen, vier Kubikmeter Humus zentral auf dem Platz der Republik in Szene zu setzen, wie er es zum Geburtstag von Joseph Beuys am 12. Mai auf dem Odeonsplatz mitten in München schon getan hat.

Die Aktion lief am 20. Juni, mitten am Tag des guten Lebens am Ostersbaum von 11 – 18 Uhr. Alle Besucher waren eingeladen, die Installation einzeln zu betreten und der Erde zu begegnen. Den reifen Humus bearbeitete und begrüßte Freifrank achtsam mit Händen und Füßen und verneigte sich auf diese Weise vor dem Boden. Acht sternförmig angeordnetete rote Läufer weisen den Weg zum Humus. Wer schon einmal frischen Waldboden oder die Erde aus einem Maulwurfshügel in der Hand hatte, kennt das haptische Erlebnis, dieses Gefühl von lebendiger Energie und den besonderen Duft. Sich mit allen Sinnen der Erde wertschätzend zuwenden ist ein Er-innern und Ver-innerlichen.

„Staunen, wertschätzen, schützen“ ist das Motto dieser Aktion, die einlädt, in ein vertieftes Wahrnehmen zu gehen und sich bewusst mit der Erde zu verbinden, sowohl als Boden, auf dem wir uns bewegen, als auch als blauen Planeten, auf dem und mit dem wir leben. Unterhalb der mit einem wERDschätzungsrahmen umrahmten Humus-Fläche leben in einer Tiefe von 30 cm 1,6 Billionen Lebewesen im Boden.

Bis heute waren über 300 Menschen auf der ganzen Welt unterwegs, um an einem Ort ihrer Wahl einen der originalen wERDschätzungsrahmen des Künstlers Freifrank auszulegen, ihre individuelle wERDschätzung durchzuführen und fotografisch zu dokumentieren. Nehmen wir vor Ort teil, machen wir mit.

Die Fotodokumente der Teilnehmenden werden später online zu finden sein, unter http://www.werdschaetzung.de

Bildrechte: Frank Fischer

Die gemeinschaftliche Aktion wERDschätzung, die Frank Fischer 2018 gestartet hat, basiert auf dem erweiterten Kunstbegriff nach Beuys und führt den Ansatz der Sozialen Plastik weiter zur Idee einer „Ökologischen Plastik“: Mensch und Natur verbunden in gestaltender Lebendigkeit. Die Erde ist unsere lebensnotwendige Grundlage, erhalten und fördern wir sie.

Übrigens: Nach dem Tag des Guten Lebens darf im hinteren Bereich vom ADA-Platz dann Humus abgeholt werden für das eigene Beet.

Mit herzlichem Dank an die Förderer:
Fonds Soziokultur aus dem Programm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) „NEUSTART KULTUR“, Gesellschaft Lebendige Landwirtschaft gGmbH, renaissance Immobilien und Beteiligungen Aktiengesellschaft und das Kulturbüro Wuppertal.

20.6.21 STATION 2 – wERDschätzung – HUMUS-Installation des Künstlers Freifrank

wERDschätzung richtet den Blick nach unten auf den Boden, auf die Erde – es ist die Gestik, sich nach unten zu wenden und zu schauen auf welchem Urgrund wir uns bewegen, und diese beinhaltet auch eine gewisse Haltung der Demut und der Neugier dafür, was sich „da unter mir alles abspielt“. Das ist wesentlich für wERDschätzung.

Im Alltag treten wir unsere Erde gedankenlos mit Füßen. Bei der Kunstinstallation war das Betreten des Humus gewünscht und ein besonderes sinnliches Erlebnis, an dem ganze Familien Spaß hatten. Denn „wer als Kind im Dreck spielt, schützt sich vor Allergien und bekommt ein besseres Immunsystem. Was unsere Großeltern immer schon wussten, wurde nun von Forschern der Genfer Universitätsspitäler wissenschaftlich belegt.“ 

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