4.9.21 – Hochbeet [plan · e]: planet erde – Heimat Wildnis

„Die Kunst ist der nächste Nachbar der Wildnis“ Karl Ganser

Nicht nur die Natur braucht Wildnisräume, die ihr überlassen werden. Auch die Kultur braucht freie Räume zur Entfaltung.

Am Sonntag, dem 5. September lädt [plan · e] im INSEL e.V./ Café ADA ab 15 Uhr zum Offenen Atelier „Die Rechte der Pflanzen“ ein. Der INSEL Kulturgarten wird an dem Nachmittag sein erstes diverses Hochbeet bekommen. Dazu sollt ihr gerne einen Beutel rohe Gartenerde aus eigenem Garten mitbringen, mit all den darin enthaltenen verborgenen Samen oder eine besondere Pflanzenspende für uns. Erzählt uns eure Geschichte zu der Erde oder Pflanze.

Anregung sind für uns zwei Kunstprojekte:

„Die Besucher sind eingeladen, sich einen kleinen „Garten“ auf dem Bürgersteig vor philomena+ anzusehen, der nicht vorgibt, ein weiterer kontrollierter Garten zu sein, in dem wilde und invasive/exotische Pflanzen stehen und nach Belieben wachsen können. Anhand dieser Pflanzen wird die Geschichte ihrer Einwanderung und die späteren Auswirkungen auf ihre Umgebung thematisiert. Und da sich die Menschen zusammen mit ihren Pflanzen ständig bewegen, sind sie auch eingeladen, ihre eigene Pflanze mitzubringen und ihre Geschichte zu erzählen.“

Übersetzt mit deepl von https://philomena.plus/…/alaa-abu-asad-1-the-assembly…/

Ein schönes Projekt direkt im Bundestag von Hans Haake, das uns zu unserem Hochbeet inspiriert hat: https://derbevoelkerung.de/

Seit 2000 sind alle Bundestagsabgeordneten eingeladen, aus ihrem Wahlkreis einen Zentner Erde nach Berlin zu bringen und um die Widmung DER BEVÖLKERUNG auszustreuen. Das im Laufe der Zeit frei wachsende Biotop soll unangetastet bleiben. Eine mit dieser Webseite verbundene Webcam liefert zwei Mal täglich ein aktuelles Bild des Innenhofes. Schauen Sie sich die Bilder der letzten 30 Tage hier an. https://derbevoelkerung.de/webcam/

1.8.21 STATION 4 – wERDschätzung – Zahra Hassanabadi

Wir freuen uns, dass die bildende Künstlerin Zahra Hassanabadi sich mit uns auf den Weg gemacht hat, die Erde und ihre Vielfalt ins Bild zu setzen. Ihre wERDSchätzungen haben darüber hinaus einen sehr persönlichen Hintergrund, so teilt sie uns mit:

Die iranische Avantgarde-Dichterin Forugh Farokhzad schrieb in einem von ihren Gedichten: „Ich pflanze meine Hände in der Erde. Meine Hände wachsen weiter.“

Ich denke, dass mein Foto eine Übersetzung dieser Poesie in Bildsprache ist.

Im vergangenen Jahr war ich im Iran und dort habe ich 6 Monate mit meiner Mutter ganz intensiv gelebt. In dieser Zeit haben wir ausführliche Gespräche miteinander gehabt, wir haben sehr viel zusammen unternommen und ich habe sie sehr viel fotografiert.

Dieses Foto gehört zu der Serie, die ich von ihr während der Gartenarbeit gemacht habe. Die Fotos sind letzte kostbare Erinnerungen an sie. Das Schicksal hat sich anders entschieden. Einige Monate später am 30.11.2020 hat sie uns verlassen.

Ihre freie Auseinandersetzung mit der Sozialen Plastik der gemeinschaftlichen wErdschätzung des Künstlers Frank Fischer alias Freifrank erweitert unseren Blick auch auf die Pflanzenwelt in unserem Alltag. Die Pflanzen als Vermittler zwischen dem festen Boden und der windigen Luft. Sie sind die Grundlage unseres Lebens auf der Erde, sie sorgen für unseren Sauerstoff, für ein lebensbejahendes Klima. Sie bedürfen unserer Wertschätzung.

„Allein schon durch ihre Existenz verändern Pflanzen ganz global die Welt, ohne sich dabei auch nur zu bewegen, ohne überhaupt zu handeln. Sein bedeutet für sie Welt machen, und umgekehrt ist die Konstruktion von (unserer) Welt, das Weltmachen, nur ein Synonym für das Sein. Und nicht nur die Pflanzen versuchen sich in dieser Koinzidenz: Bei den Organismen ist sie noch viel eindeutiger zu sehen. Damit müssen wir diese Erkenntnis verallgemeinern und schlussfolgern, dass die Existenz jedes Lebewesens notwendigerweise ein kosmogonischer Akt ist.“

Emanuele Coccia

23.6.21 STATION 3 – Schulgarten Wilhelm Dörpfeld Gymnasium

Unsere dritte Station war der neu angelgte Schulgarten der jahrgangsübergreifenden Gartengruppe des WDG mit Alexander Spletzer. Die ersten Pflanzungen waren schon im Boden. Nun sollten diese Schilder bekommen. Die Künstlerin Andrea Raak hatte dafür einen Pflanzen-Direktdruck vorbereitet, der den Schüler*innen für die Formenvielfalt der Blätter sensibilisierte und offensichtlich Spaß machte. Gedruckt wurde auf wetterbeständigem Steinpapier.

Die anschließende wERDschätzung auch dieser zweiten Natur auf dem neu gegründeten Schulgelände von Alexander Spletzer! Natur braucht Raum und Aufmerksamkeit.

[plan•e]:Bookcrossing – Die Pflanzen und ihre Rechte. Eine Charta zur Erhaltung der Natur von Stefano Mancuso

Nicht nur Menschen und Tiere, auch Pflanzen haben Rechte
Pflanzen entfalten sich seit 2 Milliarden Jahren auf der Erde. Sie haben den Blauen Planeten in eine Grüne Insel im Weltraum umgewandelt. Höchste Zeit, den Pflanzen Rechte einzuräumen, denn sie garantieren unser Überleben.
Der weltweit führende Pflanzenforscher Stefano Mancuso hat ein Manifest mit Pflanzenrechten entworfen. Pflanzen ermöglichen das Leben auf der Erde. Pflanzen sind weltweit am weitesten verbreitet, bilden die größte Gesellschaft, sind der größte ›Staat‹ und über alle Grenzen und Nationen weltweit beheimatet. Pflanzen garantieren unser Überleben. Sollten wir nicht dann auch den Pflanzen endlich die Rechte einräumen, die ihnen zukommen? Es sind Rechte, die zum ersten Mal von Stefano Mancuso in seinem Manifest zusammengefasst und festgehalten wurden.

https://www.klett-cotta.de/

Mancuso hat ein konstruktives Buch geschrieben, das uns zeigt, was wir von den Pflanzen lernen können und müssen, um die Natur nicht noch weiter zu zerstören und auch den kommenden Generationen eine lebensfreundliche Welt zu hinterlassen.

„Das hierarchiefreie Miteinander der grünen Welt“
Buchbesprechung von Michael Lange im Deutschlandfunk Kultur
Mehr Besprechungen bei perlentaucher.de

Ausleihen, lesen, kommentieren und weitergeben

Wir von [plan•e] sind von dem Buch begeistert, wünschen ihm möglichst viele Leser und wollen gerne mit dir über das Buch ins Gespräch kommen.

Dazu haben wir das Buch auf Instagram vorgestellt: https://www.instagram.com/plan.e_plant.erde/

[plan•e]:Bookcrossing

Das Buch liegt zum Start der Aktion beim Glücksbuchladen für euch zum Mitnehmen bereit (oder kann dort auch gekauft werden 😉

Kerstin Hardenburg ist zur Zeit täglich von 10 – 15 Uhr zur Abholung im Glücksbuchladen, Friedrichstraße 52, 42105 Wuppertal-Elberfeld. Wenn das zeitlich nicht passt, ist sie telefonisch den ganzen Tag erreichbar 0202 372 900 58 oder per Mail k.hardenburg@web.de

Ein Kommentar zum gelesenen Buch auf unserer Seite oder auf unseren SocialMedia-Seiten ermöglicht es uns, die „Reise“ des Buches zu verfolgen und die Bücher mit euch zu diskutieren.

„Die Pflanzen und ihre Rechte“ von Stefano Mancuso
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